Friederike Jokisch | Ankommen_Bleiben

Friederike Jokisch | Ankommen_Bleiben
08.
November 2023
Berlin

PRESSEMITTEILUNG


Friederike Jokisch 
Ankommen_Bleiben 

Ausstellung in der Koepjohann’schen Stiftung, Albrechtstraße 14 B, 10117 Berlin

 „Was uns von Friederike Jokischs Leinwänden her entgegentritt, stellt sich zwar zunächst als Landschaft vor, erweist sich aber dann zunehmend als Auffangfläche für Fundstücke, Assoziationspartikel und Besiedlungsstrukturen unterschiedlichster Art. Die Malereien entwickeln ihre feine Suggestivität und spiegeln das Bild des Wanderers in sich hinein, zu dem der Betrachter unweigerlich vor ihnen wird.“  
                                                                                                                                                                                            Neo Rauch

 

Berlin, 08. November 2023 – Die Koepjohann’sche Stiftung hat in Kooperation mit der White Square Gallery im Oktober 2022 in den Räumen der Geschäftsstelle der Stiftung eine Ausstellungsreihe ins Leben gerufen, in der junge Künstlerinnen ihre Werke zeigen, die die Arbeit der Stiftung reflektieren und eine Verbindung über Grenzen hinweg herstellen. Die Werke der Künstlerinnen bilden so ein Narrativ für den Betrachtenden die Themen der Stiftung nahezubringen, sie zum Nachdenken anzuregen und ihre Blicke auf Probleme und Missstände zu lenken.

In der zweiten Ausstellung hat die Berliner Malerin Friederike Jokisch für diese Ausstellung den Titel und die Arbeiten ausgewählt, in denen sie ihre Vision der heutigen Welt mit uns teilt. Als Landschaftsmalerin mit Leib und Seele bleibt die Künstlerin auch hier ihrer Leidenschaft treu. Den Fokus jedoch verschiebt sie nun leise, aber sichtbar von der stillen Natur auf die unmittelbare Umwelt und die Koexistenz zwischen Natur und Mensch. Sie sucht überall nach verschiedenen Spuren von Menschen und erschafft in ihren Gemälden ein Äquivalent ihrer Wahrnehmung davon. Allein der Mensch findet hier seinen Platz nicht direkt. Er ist ausgeschlossen aus dieser Omnipräsenz des Lebendigen und Wachsenden, die sich überall manifestiert. Zumindest scheinbar ausgeschlossen, denn die menschliche Gegenwart wird hier keinesfalls geleugnet, sie wird lediglich indirekt ins Bild gesetzt. Der Mensch wird auf seine Behausungen, Möbel-, Kleidungsstücke und einzelne Gegenstände des täglichen Gebrauchs reduziert, auf die Spuren also, die er in seiner Umwelt hinterlässt. 

Was in ihren Bildern besonders auffällt, ist die betonte Fragilität der menschlichen Anwesenheit, deren vereinzelte und zusammenhangslose Spuren oft als Fremdkörper erscheinen. Es ist eine diffuse Präsenz, die zweideutig wahrnehmbar und interpretierbar ist. Gleichwohl ist der Mensch von Grund auf anders - anders sind auch seine Ambitionen und Ansprüche. Entsprechend anders sind seine Spuren auf unserer Erde. Und das kann die Malerin nicht übersehen, nicht leugnen oder gar verstecken. Es ist nicht die bloße Kritik der Umstände, die Friederike Jokisch hier antreibt, sondern die genaue Analyse ihrer eigenen Erfahrungen und der damit verbundenen Gefühle.

Der sehnsuchtsvolle und weise Blick der Malerin gibt jedoch Trost und Hoffnung für alle, die von den Katastrophen der heutigen Zeit betroffen sind. Sie glaubt an die Kreativität, die Mensch und Mensch und letzten Endes auch Mensch und Natur zueinander bringen kann. 


Friederike Jokisch, geboren 1981 in Leipzig, studierte von 2002 bis 2008 Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) bei Prof. Arno Rink und Prof. Neo Rauch, bei letzterem war sie ab 2008 zwei Jahre lang Meisterschülerin. Seit 2005 nahm Friederike Jokisch jedes Jahr an zahlreichen Gruppenausstellungen teil: 2011 in der Stadtgalerie Altötting („Delikatessen“), 2014 im Kunstmuseum Ahrenshoop („Das flüssige Element“), n2019 im Käthe-Kollwitz-Museum Berlin („12aus46“) und 2020 im Kunst- und Projekthaus Torstraße 111 („Dreiphasen“). Einzelausstellungen zeigten unter anderem 2017 und 2020 in Leipzig die Baumwollspinnerei („Uncover, Archiv massiv“ und „Vertige“), 2018 in Frankfurt am Main die Galerie Hübner + Hübner („Neue Ufer“) und 2021 die White Square Gallery in Berlin („…nicht irgendein Planet“). 2011 war die Künstlerin als Stipendiatin Teil des Projekts „Il monte analogo“ in San Lorenzo und erhielt 2020 ein Stipendium vom Kulturvoll e. V. Werke Jokischs befinden sich in der Kunstsammlung der Sparkasse Leipzig. Vertreten wird die Künstlerin durch die Galerie Hübner + Hübner, die White Square Gallery und Thaler Originalgrafik. Jokisch lebt und arbeitet sowohl in Berlin als auch in Leipzig. Seit 2018 ist sie Mitglied im Verein der Berliner Künstlerinnen 1867. www.friederike-jokisch.de


Die Koepjohann’sche Stiftung wurde 1792 von dem Schiffbaumeister und Unternehmer Johann Friedrich Koepjohann gegründet und ist eine der ältesten Stiftungen in Berlin. Koepjohann verfügte testamentarisch, dass seine in der Spandauer Vorstadt gelegenen Immobilien den Grundstock für eine Stiftung bilden sollten. Aus den Miet- und Pachteinnahmen wird die Stiftungsarbeit finanziert, die im Sinne des Stiftungszwecks kontinuierlich weiter ausgebaut worden ist. Die Stiftung finanziert sowohl eigene Einrichtungen als auch verschiedene soziale Projekte im Stiftungsgebiet, die sich für Frauen, Kinder, Jugendliche und Senior*innen einsetzen. Die Koepjohann’sche Stiftung hat 2019 in einem eigens sanierten denkmalgeschützten Haus in Berlin-Mitte ein Wohn- und Beratungshaus für Frauen in Not etabliert und betreibt dort ganzjährig die Notunterkunft Marie. www.koepjohann.de


Ausstellungsdauer: 08. November 2023 – 30. September 2024
Die Ausstellung kann mit vorheriger Anmeldung unter info@koepjohann.de angesehen werden.


Pressekontakt:
Janka Haverbeck, Kuratoriumsmitglied Koepjohann’sche Stiftung, Albrechtstr. 14 B, 10117 Berlin, Mobil: +49 (0)173 207 34 91, haverbeck@koepjohann.de, presse@koepjohann.de

Dr. Elena Sadykova, White Square Gallery, Kronenstr. 43, 10117 Berlin, Mobil +49 (0)171 4177224,
es@whitesquaregallery.com


 

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